Als im Jahr 1989 die kommunistischen Staaten Europas zerfielen und Pro-Demokratie Demonstrationen bis in die chinesischen Tiananmen Square reichten, formierten sich die nepalesischen Oppositionsparteien zu einer Koalition, um für eine Multipartei-Demokratie zu kämpfen. Der König sollte dabei die konstitutionelle Führungskraft sein. Die Proteste wurden Jana Andolan genannt – die Volksbewegung.

In den frühen 1990er Jahren antwortete die nepalesische Regierung auf eine nicht-gewalttätige Demonstration von über 200.000 Menschen mit scharfer Munition, Tränengas und tausenden von Verhaftungen. Nach Monaten der Aufruhr, Ausgangssperren, einem erfolgreichen Generalstreik sowie Druck aus dem Ausland, war die Regierung gezwungen, nachzugeben. Der Sieg des Volkes kam mit großen Verlusten. Mehr als 300 Menschen hatten ihr Leben verloren.

Am 9. April 1990 kämpften bei den Parlamentswahlen 20 Parteien um die 205 Sitze. Die Nepalesischen Kongress Partei ging als Sieger hervor, doch die politische Atmosphäre blieb weiterhin angespannt. Im April 1992 artete ein Generalstreik zu massiven Straßenkämpfen zwischen Demonstranten und der Polizei aus. In der Folge starben unzählige Menschen. Zwei Tage später kam es zu vorgezogenen Wahlen, aus der heraus die Kommunistische Partei als Sieger hervorging. Dies war einer der wenigen Male, dass eine kommunistische Partei vom Volk an die Spitze der Regierung gewählt wurde.

Die politische Stabilität hielt nicht lange. Die späten 1990er Jahre waren gespeist mit zerbrochenen Koalitionen, aufgelösten  Regierungen und entlassenden Politikern. Nach einem Jahrzehnt der Demokratie schien es, dass für eine Großzahl von Menschen, insbesondere aus den ländlichen Regionen, der Glaube an die Demokratie mehr und mehr verschwand.

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